Risikomanagement

Kurzbeschreibung der Phase
Obwohl es eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein sollte, verzichten viele Unternehmensführer auf ein explizites Risikomanagement und führen ihren Betrieb auch heute noch nach situativem Gusto. Dass dies in Zeiten der Globalisierung, hoher Innovationsraten, kurzer Produktzyklen und zunehmender Internet-Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Homogenität der Produkte ein sehr gewagtes Unterfangen ist, wird immer deutlich. Dieser Veränderung von Verantwortung hat der Gesetzgeber in Deutschland Rechnung getragen und durch verschiedene Vorschriften (z.B. KontrAG, Basel II, SOX, Corporate Governance) die Verpflichtung zum bewussten Risikomanagement verschärft. Jeder Vorstand muss heutzutage nachweisen, dass er in seinem Unternehmen ein systematisches Risikomanagement eingeführt hat. Er muss alle bestandsgefährdenden Risiken identifizieren und ausreichend Gegenmaßnahmen entwickeln. Allerdings liegt der Schwerpunkt bislang auf den finanztechnischen Aspekten der Unternehmensführung.

Obwohl viele Institutionen und auch die Politik den Mut zu Innovation und Unternehmertum intensiv propagieren, zeichnet sich Deutschland nicht unbedingt als besonderer Nährboden für spektakuläre Markterfolge aus. Hohe Steuern und zahlreiche Vorschriften hemmen gerade die Kreativen in extremer Weise. Und dies, obwohl Deutschland in vielen Bereichen substanzielle Innovationen wirklich benötigt.
Aber hierin liegt auch eine besondere Chance, denn diese unendlichen Regularien und und hohen Steuern/Abgaben halten viele Bürger vom Tun ab; sie belassen es lieber beim Träumen und Reden. Dadurch bietet sich dem aktiven Innovator gerade jetzt die Möglichkeit, sich seinen Platz zu erobern.

Mit Shakespeare gesprochen:
"Folgt Eurem Mut und stürmt!"

Ziel der Phase
In dieser Phase soll ein gesundes Verhältnis zwischen dem Mut zu Innovationen und einem soliden Risikomanagement, welches die Gefahrenpotenziale identifiziert und die geeigneten Gegenmaßnahmen ergreift bzw. organisiert, gefunden werden.

Stolperfallen
Trotz aller Methoden zum Risikomanagement kann der Unternehmensführer ein Risiko nicht ausschließen:
Das Risiko des übertriebenen Risikomanagements!

Ein Unternehmenslenker mit zu starkem Blick auf die Risikovermeidung kann neue, zukunftsfähige Geschäftspotenziale hemmen. Unternehmerische Tätigkeit beinhaltet per se das Eingehen von Risiken, denn in jedem Risiko liegt auch zugleich eine Chance. Vertraut man auf eine neue, bislang unentdeckte Geschäftsidee, kann man zwar zuerst Informationen darüber sammeln und Interviews führen, aber die Entscheidung zum wagemutigen Vorwärtsgehen (mit der Gefahr des Scheiterns) muss letztlich getroffen und die Umsetzung veranlasst werden. Wer mit einer Entscheidung zu lange zögert oder diese sogar vermeiden will, entscheidet lediglich implizit und nicht immer zu seinen Gunsten.